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LR-Online - 30.05.2009

Schlieben-Berga: Erfolg für Forschungsarbeit

Das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum hat entschieden: Reste der ehemaligen HASAG-Produktionsanlagen und zugehörige Umwallungen der Panzerfaustfabrik sowie die Depotbunker, ihre Schutzwälle, Zuwegungen und die Erschließungsstraßen zwischen den Depotbunkern sind als Denkmal anerkannt.

Das ist ein großer Erfolg für Uwe Dannhauer aus Schlieben und Uwe Schwarz aus Cottbus sowie alle, die sich intensiv und freiwillig in den vergangenen Jahren mit der Liegenschaft des ehemaligen KZ-Außenlager von Buchenwald in Schlieben-Berga und der dortigen früheren HASAG-Munitionsfabrik beschäftigten. „Wir haben damit fürs Erste erreicht, was wir wollten. Danke allen, die im April zum Forum kamen. Danke an die Zeitzeugen und deren Nachfahren, deren Aussagen viel dazu beigetragen haben“, sagte Uwe Dannhauer gestern.

Dass es nicht möglich sein würde, auch die Fläche des früheren KZ als Denkmal zu sichern, wurde zunehmend klar, nachdem das Landesamt dort selbst Nachforschungen angestellt hatte. Dr. Sybille Gramlich: „Auf dem Gelände lässt sich heute nicht mehr erkennen, dass es dort ein KZ gab. Dessen Ursprünge sind selbst in den heute noch vorhandenen Gebäuden nicht mehr ersichtlich. Deshalb kann dies kein Denkmal nach den Kriterien des Denkmalschutzgesetzes sein, aber sehr wohl im allgemeinen Bewusstsein als Denkmal gelten.“

Nach Meinung der Experten sind dagegen die noch vorhandenen beachtlichen Ruinen der Produktionsanlage sowie die Depotbunker der Panzerfaustfabrik Zeugnisse eines der letzen schrecklichen Kapitel nationalsozialistischer Gewaltherrschaft. Deshalb käme ihnen eine erhebliche geschichtliche und wissenschaftliche Bedeutung zu. Sie stellten sogar den baulichen Kernbestand der Munitionsfertigung dar. Außerdem seien sie authentische Orte der Erinnerung an nationalsozialistischen Rassenwahn, an Zwangsarbeit unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen und unbeugsames Widerstehen.

Uwe Schwarz und seine Mitstreiter haben bei jüngsten Nachforschungen ein weiteres Fundament eines Bunkers gefunden, zu dem Überreste von Schienen führen. Ganz in der Nähe des früheren KZ-Geländes. „Wir vermuten, dass dort auch Häftlinge verladen wurden.“ Gut möglich, dass der festgelegte Denkmalsrahmen noch um diese neuerlichen Funde erweitert wird.
Von Gabi Zahn

 
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